Rega Planar 2 Testbericht

Die britische Firma Rega besteht seit 1973 und rühmte sich derzeit mit der Herstellung von Tonarmen und Turntables. Seit den 1980er Jahren produziert das Unternehmen auch vollständige Hi-Fi Systeme. Rega steht für die Liebe zu Vinyl und ausgezeichnete Qualität. Das Modell des Planar 2 gibt es schon seit einigen Jahren. Der Plattenspieler wird jedoch immer wieder überarbeitet und hat es somit auch dieses Jahr wieder mit der Neuauflage in die Topliste geschafft.

Design des Rega Planar 2

Die Hochglanzzarge mit aufwändiger Acrylbeschichtung fällt einem beim ersten Blick direkt positiv auf. Oder besser gesagt: das Hochglanzbrett. Das berühmte Rega-„Brett“ ist heute fast schon eine Design-Ikone – auch wenn das eigentlich nie das Ziel der Engländer war. Dem Rega-Gründer und Maschinenbau-Ingenieur Roy Gandy ging und geht es stets darum, Material, Masse und Komplexität da einzusparen, wo sie eh nur schaden. Und sich umso mehr auf die Perfektionierung der verbleibenden Schlüsselkomponenten zu konzentrieren. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit die Akustik-Füße zu entkoppeln. Diese ist in den Farben Weiß oder Schwarz erhältlich. Die matt gehaltene Oberfläche des neuen Plattenspielers erinnert an die ältere Modellserie. An der Verarbeitung des neuen Rega Planar 2 gibt es denn auch nichts zu bemängeln. Hier bleibt der Hersteller seiner Firmenphilosophie treu. So sind beispielsweise die Klebekanten der seitlichen Leisten an der Zarge extrem sauber ausgeführt und somit deutlich ordentlicher als bei früheren Modellen.
Gänzlich neu am Planar 2 sind der Tonarm RB 220 mit neuem Lager und der nochmals vibrationsärmere 24-Volt-Motor. Und mit dem Rega Carbon bringt der Planar 2 einen vormontierten MM-Tonabnehmer mit, der ihn unmittelbar zum Plug&Play-Top-Angebot seiner Klasse macht. Zudem wurde ein neuer „optiwhite“ Floatglasteller mit 10 mm Stärke und verbesserter Präzision hinzugefügt.

Technische Daten des Plattenspielers

Das Chassis des Planar 2 – praktisch der komplette Spieler ohne den Haupt-Teller – ist leicht, aber steif und komplett klapperfrei. Selbst Kleinigkeiten wie der Lifthebel oder der Clip, der den Arm bei Nichtbenutzung auf seiner Ablage sichert, sind so straff und präzise geführt, dass ihnen nicht das geringste Nebengeräusch zu entlocken ist. Selbiges gilt für die Tonarmlager – groß dimensionierte, perfekt spielfrei justierte Kugellager – sowie das Gegengewicht: Alles Bewegliche an diesem Spieler bewegt sich eindeutig und definiert, wie bei einem teuren Rennrad oder einem professionellen Werkzeug.
Nach alter Rega-Sitte dreht sich über dem Zargenbrett ein Teller aus klarem Glas, gegossen und blitzsauber geschliffen bei einem englischen Zulieferer. Hier ist der einzige Punkt, wo auch beim Rega Planar 2 „mehr“ gleich „besser“ ist: Mehr Gewicht bedeutet mehr Massenträgheit und somit einen stabileren Gleichlauf. Und der wirkt sich direkt auf den Klang aus – und zwar auch noch weit unterhalb der Grenze, ab der das Ohr konkret Tonhöhenschwankungen registriert.

Wo Masse nicht benötigt wird, lässt Rega sie verschwinden. Das wurde so sehr präzisiert, dass das Tellerlager des P2 seit 2016 ohne Gegenmutter auskommt und direkt von oben ins MDF geschraubt wird. Die unten aus der Brett-Zarge herausragende Lagerbuchse wirkt aber nicht nur wegen des fehlenden Gewindes auffallend schlank. Der Messing-Zylinder hat eine Wandstärke von 0,7 Millimetern. Zwischen dem Boden des Lagers und dem flachen Ende der Achse befindet sich eine Stahlkugel, die das Tellergewicht reibungsarm trägt.

Angetrieben wird der Subteller von einem 24-Volt-Synchronmotor, der seine Spannung aus einem kleinen Stecker-Netzteil bezieht. Auf der Unterseite der linken vorderen Zargen-Ecke versteckt sich der Schalter, mit dem du diesen Motor aktivierst. Der Schalter kennt nur zwei Stellungen: Ein oder Aus. Soll der Teller nicht mit 33, sondern mit 45 Umdrehungen pro Minute rotieren, muss man den Glasteller kurz abnehmen und den Riemen manuell auf den größeren Radius des schönen –  aus Aluminium gedrehten Antriebs-Pulleys – legen.

Eindrucksvoll ist die Laufruhe des Antriebs: Synchronmotoren neigen eigentlich zum Vibrieren, sie summen auch gerne mal etwas. Bei älteren Regas – aber natürlich auch Spielern anderer Hersteller – konnte man in Musikpausen oft Reste dieser Motorvibrationen erlauschen. Der aktuelle Planar 2 ist dagegen vorbildlich leise, und das sogar ohne eine weiche Aufhängung des potentiellen Störenfrieds: Rega-Motoren sind generell starr mit der Zarge verbunden, um gleichlaufschädliche Relativbewegungen zwischen Teller und Motor zu vermeiden. Seine sehr gute Laufruhe verdankt der Rega P2 also einzig und allein der Qualität seines Motors.
Als Tonarm trägt der Rega Planar 2 die neueste Version des schon 1984 eingeführten „kleinen“ Rega-Arms. Das ultrasteife Rohr ist samt Headshell in einem Teil gegossen und ruht auf den bereits erwähnten stabilen Kugellagern. Dieser Tonarm mit der Bezeichnung RB220 wird seit Ende 2020 auch wieder mit einstellarem Anti-Skating ausgeliefert.
Der Planar 2 ist ein Komplett-Plattenspieler, wird also mit vormontiertem Tonabnehmer geliefert. Anders als die größeren Rega-Tonabnehmer, die komplett im eigenen Werk in Southend-on-Sea entstehen, lassen die Briten das hier verwendete Rega Carbon bei Audio-Technica fertigen. Das Moving-Magnet-System basiert auf dem preiswerten AT-3600 und trägt einen sphärischen Diamaten auf einem Kohlefaser-Nadelträger.

Fazit Rega Planar 2

Kann der Plattenspieler also in der neuen Planar 2 – Auflage überzeugen? Auf jeden Fall. Mit einem Preis von ca. 500 Euro liegt der Plattenspieler preislich in der mittleren Kategorie. Außerdem hat Rega einige qualitative Verbesserungen am neuen Modell vorgenommen, weshalb sich der Kauf auf jeden Fall lohnt. Der Plattenspieler Planar 2 von Rega eignet sich für Einsteiger, die nach guter Qualität zu passenden Preisen suchen sowie für alte Vinylhasen.